Faserzementplatten gelten als bewährte Lösung für viele Dachkonstruktionen im privaten wie im gewerblichen Bereich. Sie sind wetterfest, formstabil, feuerbeständig und langlebig – selbst bei starker UV-Belastung, Frost oder Hitze. Besonders bei landwirtschaftlichen Gebäuden, Werkstätten oder Carports werden sie häufig eingesetzt. Doch die Montage erfordert sorgfältige Vorbereitung und etwas handwerkliches Geschick.
In dieser Anleitung zeigen wir Ihnen, worauf Sie bei der Verarbeitung achten sollten – von der Wahl der Unterkonstruktion bis zur Befestigung der letzten Platte.
Welche Voraussetzungen müssen für die Montage erfüllt sein?
Die Montage von Faserzementplatten unterscheidet sich in mehreren Punkten von der Verlegung von Profilblechen oder Kunststoffplatten. Schon die Unterkonstruktion stellt besondere Anforderungen: Sie muss tragfähig, verzugsfrei sowie auf das vergleichsweise hohe Eigengewicht der Platten ausgelegt sein 🧱
Ein typischer Aufbau umfasst:
- Pfettenabstand: meist 62,5 cm oder 83,3 cm (abhängig vom Plattentyp)
- Neigung: mind. 7° (besser 10° oder mehr), um den Wasserablauf sicherzustellen
- Material der Unterkonstruktion: Holz (z. B. KVH), verzinkter Stahl oder Aluminiumprofile
Faserzementplatten dürfen nicht direkt auf Dächern mit geringer Neigung oder unzureichender Belüftung eingesetzt werden, da sich Feuchtigkeit stauen kann – was zu Schimmelbildung oder Durchfeuchtung führt ⚠️.
Wie bereiten Sie die Wellplatten richtig vor?
Faserzementplatten werden in genormten Formaten geliefert (z. B. 1250 × 1100 mm). Sonderlängen sind je nach Hersteller möglich. Ein Zuschneiden ist mit einem Trennschleifer mit Diamantscheibe möglich – jedoch nur im Freien und mit Atemschutz, um Feinstaubbelastung zu vermeiden 🧪.
Wichtig: Bohren Sie die Löcher für die Befestigung immer vor der Montage. Der Durchmesser sollte ca. 2–3 mm größer sein als der Schraubendurchmesser, um Spannungen zu vermeiden.
Tipp: Setzen Sie die Bohrungen im Wellenberg, nicht im Wellental denn so wird eindringendes Wasser vermieden ☔.
Wie erfolgt die Überlappung der Wellplatten?
Die richtige Überlappung ist entscheidend für die Dichtheit und Stabilität der Eindeckung:
- Seitenüberlappung: 1 Welle
- Längenüberlappung: mind. 200 mm bei ≥ 10° Dachneigung, mehr bei flacheren Dächern
- Plattenverlegung: von der wetterabgewandten Seite beginnend, gegen die Hauptwindrichtung
Achten Sie auf einen versetzten Fugenverlauf, denn sogenannte Kreuzfugen sollten unbedingt vermieden werden ❌.
Welche Befestigungsmittel sind geeignet?
Für die Montage eignen sich spezielle Wellplatten-Schrauben mit Dichtscheibe oder Haken-Schrauben – abhängig von der Unterkonstruktion.Die Schrauben sollten nur so weit angezogen werden, dass die Dichtung leicht komprimiert wird – zu festes Anziehen kann zu Spannungsrissen führen 🔩.
Typischer Schraubbedarf: ca. 2–6 Schrauben pro m², ggf. mehr bei Rand- und Eckbereichen (wegen Windsog).
Wie montieren Sie die Platten Schritt für Schritt?
📋 Montageablauf in Kurzform:
Unterkonstruktion prüfen – stabil, maßhaltig, im korrekten Achsmaß
Platten vorbohren – im Wellenberg, mit passendem Durchmesser
Verlegebeginn – von unten nach oben, wetterabgewandt
Seiten- und Längsüberlappung einhalten
Platten befestigen – kein Direktkontakt zum Untergrund
Abschlussprofile montieren – z. B. Ortgangblech, Firsthaube, Traufenabschluss
Die Montage sollte bei trockenem Wetter erfolgen denn Faserzement kann im nassen Zustand empfindlicher gegen Beschädigungen sein 🌦️.
Wie unterscheiden sich Profiltypen und Formate?
Je nach Projekt können unterschiedliche Formate sinnvoll sein:
Für Dachränder und Wandanschlüsse sind passende Kantteile auch aus Faserzement erhältlich – diese sorgen für Regenschutz und ein sauberes Erscheinungsbild 🏠.
Was ist bei der Pflege und Wartung zu beachten?
Faserzementwellplatten sind weitgehend wartungsfrei – dennoch lohnt sich gelegentlich ein prüfender Blick:
- Laub und Moos sollten entfernt werden, um Wasserabfluss zu gewährleisten
- Schrauben auf festen Sitz prüfen (besonders nach Stürmen)
- Sichtprüfung auf Risse oder Beschädigungen
Bei älteren Dächern aus Asbestzement (vor 1993 verbaut) gelten besondere Schutzmaßnahmen – denn diese Platten dürfen nicht gebohrt, geschnitten oder demontiert werden 🚫.
Fazit: Sicher montiert für Jahrzehnte
Faserzementwellplatten bieten eine robuste und langlebige Lösung für viele Dachbereiche. Wer bei der Montage auf die richtige Unterkonstruktion, eine sorgfältige Vorbohrung sowie eine passende Befestigung achtet, schafft eine dauerhaft stabile Eindeckung. Für größere Projekte oder bei Unsicherheiten empfiehlt sich ein Blick in unsere Planungshilfen oder ein Gespräch mit dem Fachberater.