EPDM auf Dachpappe verlegen – das ist zu beachten

Die Frage, ob sich EPDM-Folie auf bereits vorhandener Dachpappe verlegen lässt, taucht häufig bei Renovierungsarbeiten auf – sei es am Garagendach, Gartenhaus oder Carport. Die gute Nachricht: Ja, grundsätzlich ist das möglich – allerdings unter bestimmten Voraussetzungen. Sowohl Privatanwender als auch Handwerker sollten dabei einige technische Punkte beachten, um eine langlebige und dichte Abdichtung zu gewährleisten.


Warum EPDM-Folie überhaupt auf Dachpappe verlegen?

💡 Vorteile auf einen Blick:

  • Kein vollständiger Rückbau des alten Aufbaus nötig
  • Zeit- und Kostenersparnis
  • Zusätzliche Schutzschicht für höhere Lebensdauer
  • Einfache und schnelle Verlegung

Viele Bestandsdächer mit Bitumen-Dachpappe sind zwar nicht mehr ganz dicht, aber noch tragfähig. Hier bietet sich EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) als dauerhafte, wurzelfeste und UV-beständige Abdichtungslösung an. Die Kombination beider Materialien spart Aufwand – wenn die Vorbereitung stimmt.


Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Tragfähigkeit und Zustand der Dachpappe prüfen

Bevor EPDM-Folie verlegt wird, muss die bestehende Dachpappe:

  • fest verklebt sein
  • frei von losen Stellen oder Blasen
  • trocken und sauber sein
  • keine starken mechanischen Schäden aufweisen

Ist die Dachpappe spröde, lose oder feucht, muss sie zunächst entfernt oder instandgesetzt werden.

💡 Tipp:
Ein einfacher Klopftest zeigt, ob Hohlräume unter der Bitumenbahn vorhanden sind. Klingt es hohl, ist die Fläche nicht tragfähig.


Muss die Oberfläche vorbereitet werden?

EPDM-Folie wird auf vorbereitete Dachpappe verklebt, Detailansicht der Oberfläche

🧰 Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für die Haftung und Dichtigkeit der EPDM-Folie:

  • Reinigung: Staub, Moos oder Bitumenreste mit Besen oder Bürste entfernen
  • Trocknung: Die Fläche muss vollständig trocken sein
  • Grundierung (optional): Bei poröser Dachpappe kann eine geeignete EPDM-Haftgrundierung sinnvoll sein
  • Temperatur beachten: Verarbeitung idealerweise bei +5 bis +35 °C

🔨 Für Profis wichtig:
Da Bitumen besondere Anforderungen an die Haftung stellt, darf auf Dachpappe ausschließlich EPDM-Folie zur Verklebung mit geeignetem Kleber verwendet werden. Selbstklebende Varianten oder eine lose Verlegung sind in Kombination mit Bitumen nicht geeignet, weil sie keine dauerhafte Verbindung gewährleisten und die Dichtigkeit gefährden können.


Welche Kleber sind geeignet?

📌 Bitumenverträgliche EPDM-Kleber verwenden:

KlebertypAnwendungHinweise
KontaktkleberFlächige VerklebungNur bei nicht saugenden Untergründen
Wasserbasierter KleberNur auf saugfähiger DachpappeLangsame Trocknung beachten
Nahtband / DichtbandFür Stöße und Überlappungen der FolieNur EPDM-kompatible Produkte verwenden

🚫 Wichtig: Lösungsmittelhaltige Kleber können mit Bitumen reagieren – immer Herstellerangaben prüfen.


Wie funktioniert die Verlegung?

🛠️ In 5 Schritten zur abgedichteten Fläche:

  • Fläche reinigen und vorbereiten
  • EPDM-Folie auslegen und ausrichten
  • Hälfte zurückklappen und Kleber auftragen
  • Folie spannungsfrei einrollen und andrücken
  • Kanten und Überlappungen abdichten

📐 Tipp für saubere Kanten: Kantprofile und Abschlussleisten sorgen für wind- und schlagsicheren Abschluss. Ideal für Carports oder Garagen.


Welche Risiken bestehen bei falscher Verlegung?

⚠️ Häufige Fehler und ihre Folgen:

  • Feuchtigkeit unter der EPDM-Folie → Blasenbildung, spätere Undichtigkeit
  • Ungeeigneter Kleber → keine Haftung, Ablösungen bei Hitze
  • Lose Dachpappe → ungleichmäßiger Untergrund, mechanische Schäden
  • Keine Randfixierung → Windangriff, Abrissgefahr bei Sturm 🌪️

❗ Daher immer: Untergrund prüfen, Herstellerangaben befolgen und ggf. Fachberatung einholen.


Was sagen Normen und Fachregeln?

Professionelle Abdichtungen unterliegen der DIN 18531 (für nicht genutzte Dächer) und müssen:

  • regenwasserdicht
  • dauerhaft UV-beständig
  • mechanisch widerstandsfähig sein

EPDM erfüllt diese Anforderungen – bei fachgerechter Verlegung auf geeignetem Untergrund, auch auf Bitumen.

EPDM auf Garage

Kann man EPDM-Folie direkt auf Bitumen kleben?

Ja, EPDM-Folie kann direkt auf Bitumen (z. B. Dachpappe) verklebt werden – aber nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Der Bitumenuntergrund muss sauber, trocken, tragfähig und frei von losen Partien sein. Besonders wichtig ist, dass keine Feuchtigkeit eingeschlossen ist – sonst besteht die Gefahr von Blasenbildung unter der Folie.

Für die Verklebung muss unbedingt ein bitumenverträglicher EPDM-Kleber verwendet werden, denn nicht jeder Kleber eignet sich für diesen Untergrund. Lösungsmittelhaltige Produkte können beispielsweise mit dem Bitumen chemisch reagieren, was sowohl die Haftung beeinträchtigen als auch das Material selbst beschädigen kann. Optimal geeignet sind hingegen wasserbasierte Kleber oder speziell formulierte Kontaktkleber, sofern sie ausdrücklich vom EPDM-Hersteller für die Anwendung auf Bitumen freigegeben sind.

💡 Fachlicher Hinweis: Beschieferte oder stark gealterte Bitumenbahnen können die Haftung beeinträchtigen – hier kann eine Trenn- oder Ausgleichsschicht notwendig sein.

Fazit: Direkte Verklebung ist möglich, aber nur bei sorgfältiger Untergrundprüfung und mit dem richtigen Klebstoff.


Fazit: EPDM auf Dachpappe – machbar mit Vorbereitung

EPDM-Folie lässt sich unter bestimmten Bedingungen auf bestehende Dachpappe verlegen – besonders auf kleinen Flachdächern wie Garagen, Carports oder Schuppen. Entscheidend ist dabei der Zustand des Untergrunds und die korrekte Verklebung mit dem richtigen Material. So entsteht eine dauerhafte, pflegeleichte und robuste Abdichtung, ohne den alten Aufbau komplett entfernen zu müssen.

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