Profilbleche kommen überall dort zum Einsatz, wo Dächer oder Wände wetterfest, langlebig und wirtschaftlich verkleidet werden sollen – ob beim Carport, Gartenhaus oder Industriegebäude. Doch gerade bei der Länge der Bleche gibt es oft Unsicherheiten: Maßanfertigung oder Standardlänge?
Die Wahl hat direkte Auswirkungen auf Kosten, Montageaufwand, Verschnitt sowie Logistik, denn je nach Variante ergeben sich unterschiedliche Anforderungen. In diesem Beitrag zeigen wir, wann sich welche Lösung lohnt, worauf Sie technisch achten sollten und wie Sie gleichzeitig Verschnitt minimieren und Zeit sparen können.
Was ist der Unterschied zwischen maßgefertigten und Standard-Profilblechen?
Standardlängen von Profilblechen liegen typischerweise bei 2,00 m bis 6,00 m, in Abstufungen von 50 oder 100 cm. Diese sind schnell verfügbar und günstig im Versand, eignen sich aber nicht immer optimal für individuelle Dachflächen.
Maßgefertigte Profilbleche hingegen werden exakt nach Kundenwunsch auf die benötigte Länge zugeschnitten – z. B. 3,84 m, 5,32 m oder 7,12 m. Das spart bei passender Planung Verschnitt, Überlappungen und Montagezeit.
🔧 Tipp für Laien:
Wer sich unsicher ist, kann mithilfe eines Dachplaners die exakten Maße der Dachfläche berechnen lassen, denn viele Händler bieten diesen Service online an. So lassen sich unnötige Fehler vermeiden.
Wann lohnt sich der Einsatz von Standardlängen?
✅ Standardbleche sind vorteilhaft, wenn:
- Lieferzeiten kurz gehalten werden sollen
- Die Dachfläche mit gleichmäßigen Längenabschnitten ausgeführt wird
- Der Transport durch Selbstabholung erfolgt (z. B. im Kombi oder Anhänger)
- Eine Resteverwertung in weiteren Bauprojekten geplant ist
Ein Beispiel: Bei einem Carport mit durchgängigen 2,5 m langen Sparren lässt sich mit 2,50 m langen Trapezblechen ohne Zuschnitt arbeiten.
📌 Vorteile:
- günstigere Stückpreise
- sofort ab Lager verfügbar
- weniger Aufwand bei Rückfragen
⚠️ Nachteile:
- oft höherer Verschnitt
- mehr Überlappung erforderlich → Materialbedarf steigt
- aufwändigere Montage (mehr Verschraubungen, höhere Dichtigkeit notwendig)
Wann ist Maßanfertigung wirtschaftlich sinnvoll?
- 💡 Maßbleche sparen besonders dann Geld, wenn:
- die Dachfläche nicht exakt auf Standardlängen passt
- eine optisch saubere Lösung gewünscht ist
- möglichst wenig Materialreste entstehen sollen
- die Montagezeit reduziert werden soll
Professionelle Verarbeiter und ambitionierte Heimwerker profitieren von der Maßanfertigung besonders bei:
- asymmetrischen Dachflächen
- großen Flächen (z. B. Hallendächer)
- Sanierungen mit genauen Vorgaben
📏 Praxisbeispiel:
Ein Geräteschuppen mit 4,20 m Dachlänge lässt sich mit genau 4,20 m langen Profilblechen belegen, sodass weder Zuschnitt noch Überlappung nötig sind. Dadurch spart man Montagezeit und Schrauben.
Welche Rolle spielt die Überlappung bei der Längenwahl?
Bei Standardlängen müssen Profilbleche oft überlappt werden, damit die gesamte Fläche gedeckt ist. Dabei beträgt die typische Längsüberlappung 200 bis 250 mm – also fast ein Viertelmeter pro Stoß.
➡️ Beispiel: Drei Bleche à 2,00 m ergeben bei 2× Überlappung effektiv nur 5,50 m nutzbare Länge.
🧰 Tippkasten:
So berechnen Sie den effektiven Bedarf bei Standardlängen:
- Gewünschte Dachlänge = z. B. 6,00 m
- Gewählte Standardlänge: 2,00 m
- Anzahl benötigter Bleche: 3
- Abzug Überlappung (2× 250 mm) = 0,50 m
- Effektive Länge = 5,50 m
➡️ Sie benötigen ein viertes Blech oder eine andere Längenstrategie.
Welche logistischen Aspekte sind bei Maßblechen zu beachten?
Während Standardbleche einfacher zu lagern und zu transportieren sind, stellen Maßbleche ab ca. 6,00 m Länge besondere Anforderungen an:
- Transport (Speditionspflicht ab bestimmter Länge)
- Entladung vor Ort (z. B. mit zwei Personen oder Hebezeug)
- Lagerplatz bei Anlieferung
🌧️ Zudem sind lange Bleche bei Wind schwerer zu handhaben – ein wichtiger Aspekt für die Sicherheit auf der Baustelle.
🛠️ Für Profis wichtig:
Ab Werk gefertigte Maßbleche sind in der Regel besser gekantet und haben weniger Stoßstellen – das steigert nicht nur die Haltbarkeit, sondern auch die optische Qualität der Fläche.
Wie unterscheiden sich Kosten & Wirtschaftlichkeit konkret?
Kriterium | Standardlänge | Maßanfertigung |
---|---|---|
Preis pro m² | niedriger | leicht höher (abhängig von Maß und Auflage) |
Lieferzeit | sofort ab Lager | ca. 1–2 Wochen (je nach Auftragslage) |
Verschnitt | höher durch feste Länge | minimal bei exakter Planung |
Montagezeit | länger (mehr Bleche, mehr Schrauben) | kürzer (weniger Arbeitsschritte) |
Optik | Stoßstellen sichtbar | durchgängige Fläche, gleichmäßiger Look |
Transportierbarkeit | einfacher (bis 3 m) | anspruchsvoller (Spedition nötig ab ca. 6 m) |
Planungsaufwand | geringer | etwas höher (exakte Maßangabe nötig) |
Welche technischen Hinweise sind bei der Planung relevant?
📐 Für Handwerker und technisch versierte Heimwerker:
- Blechdicke: Trapezbleche sind je nach Typ in 0,35 bis 1,00 mm verfügbar. Für größere Längen sollte mindestens 0,50 mm gewählt werden.
- Profilhöhe: Höhere Profile wie 35/207 oder 45/333 sind für lange Spannweiten stabiler.
- Längenausdehnung bei Temperatur: Aluminium dehnt sich mehr aus als Stahl – bei langen Blechen ist auf ausreichendes Dehnungsspiel zu achten.
- Befestigung: Lange Bleche erfordern exakte Verschraubung mit geeigneten Kalotten und Dichtungen – bei Standardlängen fallen mehr Befestigungspunkte an.
Fazit: Welche Längenwahl ist die richtige?
Die Wahl zwischen maßgefertigten und standardisierten Profilblechen ist eine Frage der Planung sowie der Prioritäten. Während sich Standardlängen besonders dann eignen, wenn es um einfache Projekte mit klaren Maßen und schnellem Bedarf geht, sind Maßanfertigungen oft die bessere Wahl, wenn Verschnitt, Montagezeit und optische Qualität optimiert werden sollen. Denn wer hier vorausschauend plant, fährt mit Maßblechen häufig günstiger – sowohl langfristig als auch kurzfristig.
✅ Unser Tipp: Nutzen Sie den Dachplaner auf dwz-shop.de, um Ihre Fläche exakt zu vermessen. So finden Sie schnell heraus, welche Variante wirtschaftlicher ist – inklusive passender Befestigung und Zubehör.