Wellblech vs. Trapezblech – Welche Profilform passt zu Ihnen?

Ob für Gartenhaus, Carport oder Hallendach: Wer ein stabiles, langlebiges und einfach zu montierendes Dachmaterial sucht, stößt schnell auf zwei Klassiker – Wellblech und Trapezblech. Beide Profilformen sind aus gutem Grund weit verbreitet, unterscheiden sich jedoch in ihrer Bauform, Tragfähigkeit und Optik. Der richtige Einsatz entscheidet sich nicht nur nach dem Geschmack, sondern vor allem nach technischen Anforderungen.
In diesem Beitrag erklären wir die Unterschiede, Vorteile und Einsatzbereiche beider Varianten – damit Sie fundiert entscheiden können, welches Profil zu Ihrem Projekt passt.


Was unterscheidet Wellblech und Trapezblech technisch?

Der wichtigste Unterschied liegt in der Profilform:

  • Trapezbleche besitzen ein kantiges, meist hohes Sickenprofil mit klaren Linien. Die Sicken verlaufen in regelmäßigen Abständen und bilden ein trapezförmiges Profil.
  • Wellbleche weisen weiche, halbrunde Wellen auf – sie verlaufen ohne Ecken in gleichmäßiger Rundung über die gesamte Plattenbreite.

👉 Diese Profilformen beeinflussen nicht nur das Aussehen, sondern auch die Tragfähigkeit, Steifigkeit und Entwässerungseigenschaften.


Wann ist Trapezblech die bessere Wahl?

Trapezbleche sind echte Allrounder für Dach und Wand – besonders dort, wo hohe Stabilität gefragt ist. Durch die kantige Geometrie bieten sie eine ausgezeichnete Biegesteifigkeit und können auch bei größerem Abstand der Unterkonstruktion sicher verlegt werden.

📐 Typische Einsatzbereiche:

  • Dächer von Carports, Garagen und Gartenhäusern
  • Wandverkleidungen bei Industrie- oder Hallenbauten
  • Überdachungen mit längeren Spannweiten
  • Konstruktionen mit hoher Schneelast oder Windbelastung

Weitere Vorteile:

  • Hohe Tragkraft bei geringem Eigengewicht
  • Schnelle Verlegung durch breite Nutzbreite
  • Klare Entwässerungsrichtung durch die Sickenform

Für Heimwerker ist Trapezblech besonders attraktiv, da es in vielen Varianten (z. B. 35/207 oder 20/1100) sowie in verschiedenen Materialstärken und Farben erhältlich ist.


Wann ist Wellblech sinnvoller?

Wellbleche punkten mit einem klassischen Look und einer hohen Formflexibilität. Aufgrund der runden Wellenform passen sie sich gut an leicht gebogene oder nicht ganz plane Untergründe an. Sie sind ideal für Projekte mit geringeren statischen Anforderungen.

📐 Typische Einsatzbereiche:

  • Dacheindeckung von Schuppen, Unterständen oder Holzlagern
  • Verkleidungen von Fassaden, insbesondere im ländlichen Bereich
  • Einfache Sanierungen von Nebengebäuden
  • Dachneigungen ab ca. 10° aufwärts

Besonderheiten von Wellblech:

  • Geringere Eigenstabilität als Trapezblech, daher kürzere Spannweiten
  • Einfach zu schneiden und zu formen
  • Traditionelle Optik, oft in feuerverzinkter oder naturbelassener Ausführung

Wenn das Projekt optisch dezent wirken soll und die Belastung gering ist, ist Wellblech eine solide, preisgünstige Lösung.


Welche Rolle spielt das Material bei der Entscheidung?

Sowohl Trapez- als auch Wellbleche sind in verschiedenen Materialien erhältlich:

Stahlblech (verzinkt und beschichtet): Sehr robust, langlebig und wetterfest ✅

Aluminiumblech: Leicht, korrosionsbeständig – ideal in Meeresnähe oder bei besonderen Gewichtsvorgaben ⚠️

Kunststoffplatten im Well- oder Trapezprofil: Für lichtdurchlässige Dächer oder als Ergänzung zu Blechen 🌤️

Das Bild zeigt einen Mann bei der Entscheidung zwischen Trapezblech und Wellblech.

💡 Tipp: Für dauerhaft belastete Dächer empfiehlt sich ein Stahl-Trapezblech mit mindestens 0,50 mm Materialstärke, bei kleinen Gartenhäusern genügt meist 0,40 mm Wellblech.


Wie wirken sich Profilhöhe und Materialstärke auf die Tragfähigkeit aus?

Bei Trapezblechen ist die Profilhöhe (z. B. 35 mm oder 20 mm) entscheidend für die Tragfähigkeit. Je höher die Sicke, desto größer darf der Abstand der Unterkonstruktion (Latten oder Pfetten) sein.
Wellbleche haben meist eine flachere Profilierung – daher sollten die Sparren- oder Lattabstände kleiner gewählt werden.


Und was ist mit der Montage?

Beide Profilarten lassen sich relativ einfach verarbeiten – mit etwas handwerklichem Geschick auch für Heimwerker machbar.

🔩 Wichtig bei der Montage:

  • Plattenüberlappung beachten (seitlich und in Längsrichtung)
  • Geeignete Bohrschrauben mit Dichtscheibe verwenden
  • Befestigung auf dem Hochsickenrücken (Trapez) bzw. Wellenberg (Wellblech)
  • Dichtbänder an Traufe und First nicht vergessen

Trapezbleche bieten durch ihre Form meist eine bessere Regensicherheit bei flacheren Dachneigungen. Wellbleche benötigen etwas mehr Überlappung, insbesondere bei offenen Konstruktionen.


Fazit: Welches Profil passt zu Ihrem Projekt?

Ob Trapezblech oder Wellblech – beide Varianten sind langlebig, pflegeleicht und einfach zu montieren. Die Entscheidung hängt vor allem vom technischen Bedarf, der optischen Wirkung und der Konstruktion ab:

  • Trapezblech, wenn Tragfähigkeit, moderne Optik und Regensicherheit gefragt sind 🏗️
  • Wellblech, wenn traditionelle Optik, einfache Verarbeitung und niedrige Belastung im Vordergrund stehen 🛖

Wenn Sie sich unsicher sind, welche Variante sich für Ihr Vorhaben eignet, hilft Ihnen unser Dachplaner-Tool im Shop weiter – oder Sie kontaktieren uns direkt für eine individuelle Beratung. 📋

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