Faserzement: Asbestfrei, geprüft und vielseitig einsetzbar

Faserzement ist ein vielseitiges Baumaterial, das aus Zement, Wasser, mineralischen Füllstoffen und organischen oder synthetischen Fasern besteht. Er kommt überall dort zum Einsatz, wo wetterfeste, langlebige und pflegeleichte Platten gefragt sind – zum Beispiel an Fassaden, Dächern oder in der Innenverkleidung.

Früher wurde Asbest als Faserzusatz genutzt – wegen seiner Festigkeit, Hitze- und Chemikalienbeständigkeit. Doch seit den 1990er-Jahren ist der Einsatz von Asbest in Deutschland verboten, da es bei der Verarbeitung oder Alterung gesundheitsgefährdende Fasern freisetzen kann.

✅ Heute ist Faserzement zu 100 % asbestfrei. Er wird ausschließlich mit unbedenklichen, geprüften Ersatzfasern hergestellt – z. B. aus Polyvinylalkohol (PVA), Zellulose oder Polypropylen.


Wie wird Faserzement geprüft und zertifiziert?

Die Qualität von Faserzement unterliegt in Europa strengen Prüf- und Zulassungsverfahren. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Material langlebig, gesundheitlich unbedenklich und baurechtlich zulässig ist.

🧪 Wichtige Prüfverfahren:

  • CE-Kennzeichnung nach DIN EN 12467
  • Regelt mechanische Festigkeit, Frostbeständigkeit, Wasseraufnahme und Feuerverhalten
  • Brandschutzprüfung
  • Faserzement ist in der Regel nicht brennbar (Baustoffklasse A2)
  • Emissionsprüfung
  • Bestätigt, dass keine gesundheitsgefährdenden Stoffe in die Raumluft abgegeben werden
  • Baustoffzulassung durch das DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik)
  • Voraussetzung für viele Anwendungen im Hochbau
Gegenüberstellung alte Asbestplatte und neue Faserzementplatte zur Veranschaulichung des Unterschieds

💡 Tipp für Endkunden: Achten Sie beim Kauf auf entsprechende Nachweise – z. B. CE-Zeichen, technische Datenblätter und Herstellerzertifikate.


Welche Vorteile bietet moderner Faserzement?

Asbestfreier Faserzement überzeugt durch eine Vielzahl technischer Eigenschaften, die ihn zum idealen Material für den Einsatz im Innen- und Außenbereich machen:

EigenschaftVorteil
Nicht brennbarHohe Sicherheit, auch im Brandfall 🔥
WitterungsbeständigGeeignet für Regen, Frost, Sonne und Wind 🌧️☀️
FormstabilVerzieht sich nicht, auch bei Temperaturschwankungen
PflegeleichtGlatte Oberfläche, kaum Schmutzanhaftung
SchallschutzGute Dämmeigenschaften bei Außenwänden 🔇
Ökologisch unbedenklichKeine gefährlichen Inhaltsstoffe – auch bei Bearbeitung
Vielfältig gestaltbarFarbig beschichtet, glatt oder naturbelassen erhältlich 🎨

Wo kommt Faserzement heute zum Einsatz?

Die Einsatzmöglichkeiten von Faserzementplatten sind vielfältig. Je nach Stärke, Oberflächenbehandlung und Format eignen sie sich für verschiedene bauliche Anwendungen.

📐 Typische Einsatzbereiche:

  • Fassadenbekleidungen: Großformatige Fassadentafeln oder kleinformatige Schindeln – ideal für langlebige, optisch ansprechende Außenwände
  • Dachuntersichten & Traufen: Leicht zu verarbeiten, witterungsfest
  • Innenausbau: Als Trennwandplatte oder Feuchtraumverkleidung (z. B. im Bad)
  • Brandschutzverkleidungen: Dank Nichtbrennbarkeit für öffentliche Gebäude, Fluchtwege und Technikräume geeignet
  • Landwirtschaftliche Gebäude: Beständig gegen Ammoniak, Feuchtigkeit und mechanische Beanspruchung

💡 Praxisbeispiel: In Stallgebäuden oder Hallenbau kommt Faserzement häufig als Wellplatte zum Einsatz – robust, wirtschaftlich und dauerhaft beständig.


Wie wird Faserzement montiert?

Faserzement-Wellplatte auf Stall-Dach mit sichtbarer Befestigung

Die Montage ist relativ unkompliziert, erfordert aber – vor allem im Außenbereich – fachgerechte Ausführung und geeignete Unterkonstruktionen.

🛠️ Montagehinweise:

  • Bohren statt nageln: Faserzementplatten sollten vor dem Befestigen vorgebohrt werden, um Spannungsrisse zu vermeiden
  • Hinterlüftung einplanen: Bei Fassadenanwendungen sorgt eine hinterlüftete Konstruktion für Trockenheit und Langlebigkeit
  • Geeignetes Werkzeug verwenden: Mit Hartmetall-Werkzeugen (z. B. Diamantsägeblatt) lassen sich die Platten präzise zuschneiden
  • Kantenschutz beachten: Offene Schnittkanten ggf. mit geeigneter Farbe oder Versiegelung schützen

⚠️ Wichtig für Profis: Beim Bearbeiten feiner Faserzementstäube immer eine Staubabsaugung und persönliche Schutzausrüstung verwenden.


Ist Faserzement heute gesundheitlich unbedenklich?

Ja – moderner Faserzement ist gesundheitlich unbedenklich, da er kein Asbest mehr enthält. Seit dem Asbestverbot in Deutschland (1993) sowie europaweit (2005) wird Faserzement ausschließlich mit sicheren Ersatzfasern wie Zellulose, Polyvinylalkohol (PVA) oder Polypropylen hergestellt. Diese Fasern gelten als biologisch abbaubar oder chemisch inert und stellen bei sachgemäßer Verarbeitung keinerlei Gesundheitsrisiko dar.

Darüber hinaus wird moderner Faserzement regelmäßig und streng geprüft – insbesondere im Hinblick auf Emissionen, Faseraustrag und Schadstofffreiheit. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Material nicht nur technisch zuverlässig, sondern auch ökologisch und gesundheitlich unbedenklich ist.


Fazit: Faserzement überzeugt als modernes, asbestfreies Baumaterial

Faserzement hat sich vom kritischen Baustoff der Vergangenheit zum geprüften Qualitätsprodukt entwickelt. Die heutigen Platten sind asbestfrei, brandsicher, langlebig und vielseitig einsetzbar – von der Fassadenverkleidung bis zur Stallbedachung.

Für Endkunden bedeutet das: Ein sicheres, wartungsarmes und nachhaltiges Material, das auch optisch überzeugt. Und für Profis: Ein wirtschaftlicher, belastbarer Baustoff mit klaren Montagerichtlinien und Normen.

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