Stehfalz: Welche Beschichtung wirklich schützt

Ein Stehfalzblech ist eine besonders elegante und langlebige Dachlösung, die durch ihre markante vertikale Linienführung auffällt. Sie wird häufig bei Wohnhäusern, modernen Anbauten, Garagen oder auch bei landwirtschaftlichen Gebäuden eingesetzt.
Der Begriff „Stehfalz“ beschreibt dabei die Verbindung der einzelnen Bleche: Die Kanten werden senkrecht aufgestellt („stehend gefalzt“) und miteinander verfalzt, wodurch eine dichte, wetterfeste und optisch saubere Naht entsteht.

Vorteile eines Stehfalzdachs:

  • hohe Wetterbeständigkeit 🌧️
  • edle, homogene Optik
  • geringes Gewicht im Vergleich zu Ziegeln
  • vielseitige Farb- und Oberflächenoptionen
  • wartungsarm und langlebig

Doch die Langlebigkeit eines Stehfalzdachs hängt maßgeblich von der Farbbeschichtung ab. Diese schützt das Metall nicht nur vor Korrosion, sondern bestimmt auch die optische Wirkung des Dachs.


Welche Farbbeschichtungen gibt es bei Stehfalzblechen?

Für Dachbleche, insbesondere bei Alu- oder Stahl-Stehfalzprofilen, sind heute zwei Beschichtungssysteme marktführend:

BeschichtungSchichtdickeGlanzgradUV-BeständigkeitKratzfestigkeitPreisniveau
50 µm Purmat / Purlak50 Mikrometerseidenmattsehr hochsehr guthöher
35 µm Mattpolyester35 Mikrometermattgutausreichendgünstiger

Beide Varianten sind korrosionsgeschützt und erfüllen die Anforderungen für den Außenbereich – sie unterscheiden sich aber in Dicke, Beständigkeit und Anwendungsdauer.


Was macht die 50 µm Purmat/Purlak-Beschichtung besonders?

Stehfalzblech in der Ausführung Nano mit Farbbeschichtung in anthrazit

Die 50 µm Purmat- oder Purlak-Beschichtung gilt als Premium-Oberfläche für Dach- und Fassadenbleche, da sie auf einem Polyurethan-System (PUR/PA) basiert und durch ihre doppelte Schichtdicke von 50 µm eine besonders robuste sowie wetterbeständige Oberfläche bildet.

💡 Technische Vorteile auf einen Blick:

  • Hervorragende UV-Beständigkeit (RUV4) – die Farbe bleibt auch nach Jahrzehnten intensiv
  • Hohe Korrosionsklasse (RC5) – geeignet für aggressive Umgebungen (Küstenregionen, Industrie)
  • Sehr gute Kratz- und Schlagfestigkeit
  • Beständig gegen Temperaturschwankungen von –30 °C bis +80 °C
  • Selbstreinigender Effekt durch glatte Oberfläche

Ein Stehfalzblech mit 50 µm Purmat oder Purlak ist daher ideal, wenn Langlebigkeit und Optik im Vordergrund stehen – etwa bei Wohnhäusern, repräsentativen Gebäuden oder Hallen mit Sichtdachflächen.


Wann reicht eine 35 µm Mattpolyester-Beschichtung aus?

Die 35 µm Mattpolyester-Beschichtung stellt die Standardoberfläche vieler Profilbleche dar, da sie auf einem Polyesterharz mit feiner Struktur basiert und dadurch ein ausgewogenes sowie preislich attraktives Verhältnis zwischen Schutz und Optik bietet.

🧱 Typische Merkmale:

  • Schichtdicke: 35 µm
  • Farbtonstabilität: gut bei mittleren UV-Belastungen
  • Korrosionsbeständigkeit: RC3 bis RC4
  • Oberfläche: leicht rau, reflexionsarm, matt

📌 Empfehlung:
Stehfalz mit Mattpolyester Beschichtung eignet sich hervorragend für Carports, Gartenhäuser, Garagen oder Dächer mit geringer Sichtbarkeit, bei denen der Preis im Vordergrund steht.
Für exponierte Dachflächen mit starker Sonneneinstrahlung oder in salzhaltiger Luft ist diese Beschichtung allerdings weniger langlebig.


Wie unterscheiden sich die beiden Systeme in der Praxis?

📊 Vergleichstabelle: Purmat/Purlak vs. Mattpolyester

Kriterium50 µm Purmat/Purlak35 µm Mattpolyester
Lebensdauer> 40 Jahreca. 25 Jahre
UV-Beständigkeitsehr hoch (RUV4)mittel (RUV2–3)
KorrosionsschutzRC5RC3–RC4
Farbtonkonstanzexzellentkann leicht nachdunkeln
Pflegeaufwandgeringmittel
Preishöhergünstiger
Empfohlene AnwendungWohnhäuser, Hallen, DesignprojekteNebengebäude, Carports, Garagen

Fazit für die Praxis:
Wer sein Dach für Jahrzehnte wartungsarm und optisch stabil halten möchte mit Stehfalz, sollte in die 50 µm Purmat/Purlak-Beschichtung investieren.
Für funktionale oder temporäre Bauten kann dagegen 35 µm Mattpolyester eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung sein.


Wie wirkt sich die Farbbeschichtung auf die Montage aus?

🔧 Bei der Montage von Stehfalzblechen spielt die Beschichtung eine wichtige Rolle:

  • Kratzer vermeiden: Beider Montage dürfen Werkzeuge keine Beschichtung beschädigen.
  • Temperatur beachten: Bei sehr dunklen Farben kann die Oberflächentemperatur im Sommer stark ansteigen (bis 80 °C). Hier punkten PUR-Systeme durch höhere Hitzebeständigkeit.

Wie sieht die Nachhaltigkeit der Beschichtungen aus?

🌱 Beide Systeme sind lösungsmittelarm und erfüllen die aktuellen Umweltauflagen.
Allerdings punkten PUR/PA-Systeme durch eine längere Lebensdauer, was den Ressourcenverbrauch pro Jahr senkt.
Wir bieten zudem recycelbare Trägermetalle (z. B. Aluminium oder verzinkter Stahl) an, sodass die gesamte Dachfläche am Lebensende wiederverwertet werden kann.


FAQ: Häufige Fragen zum Thema Stehfalz und Farbbeschichtung

1. Welche Farbe heizt sich am wenigsten auf?
Helle Farben (z. B. Silber, Hellgrau) reflektieren Sonnenstrahlen besser und reduzieren die Dachtemperatur – empfehlenswert für Wohnhäuser.

2. Sind Purmat und Purlak dasselbe wie Pural?
Nein, aber sie sind technisch ähnlich: Alle basieren auf Polyurethan-Systemen. Purmat und Purlak sind Weiterentwicklungen mit verbesserten UV- und Kratzschutzwerten.

3. Kann man Mattpolyester-Bleche nachträglich lackieren?
Ja, mit speziellen 2K-Lacken – allerdings leidet die Oberflächenqualität. Besser ist die Wahl einer hochwertigen Originalbeschichtung.

4. Wie reinigt man ein Stehfalzdach richtig?
Einmal jährlich mit Wasser und weicher Bürste reinigen. Keine aggressiven Reiniger verwenden, um die Beschichtung nicht zu schädigen.

5. Gibt es farbliche Unterschiede zwischen Purmat und Mattpolyester?
Ja – Purmat zeigt ein seidenmattes, glatteres Finish; Mattpolyester wirkt rauer und deutlich matter.


Fazit: Welche Stehfalz-Beschichtung lohnt sich langfristig?

Für hochwertige Dächer, bei denen Farb- und Materialbeständigkeit über viele Jahre entscheidend sind, stellt die 50 µm Purmat/Purlak-Beschichtung eindeutig die bessere Wahl dar. Sie kombiniert optimalen Witterungsschutz mit minimalem Pflegeaufwand und sorgt zugleich für eine dauerhaft edle Dachoptik – perfekt für Bauherren, die auf Qualität und Langlebigkeit setzen.

Wenn hingegen das Budget im Vordergrund steht oder es sich um kleinere, weniger exponierte Gebäude handelt, bietet 35 µm Mattpolyester eine stabile und wirtschaftliche Alternative. Die Beschichtung erfüllt solide Schutzanforderungen und überzeugt durch ein angenehm mattes Erscheinungsbild.

📌 Tipp: Nutzen Sie den Dachplaner im DWZ-Shop, um Ihr Stehfalzdach individuell zu planen und die passende Beschichtung direkt auszuwählen.
So finden Sie mit wenigen Klicks das ideale Material für Ihr Projekt – langlebig, ästhetisch ansprechend und fachgerecht realisierbar.

Nahaufnahme der 35µm Mattpolyester Beschichtung in dunkelgrau.

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