Dachkosten über 20 Jahre: Anschaffung, Pflege & Entsorgung

Wer nur den Anschaffungspreis eines Dachs im Blick hat, läuft Gefahr, die tatsächlichen Kosten deutlich zu unterschätzen. Ob Carport, Terrasse, Gartenhaus oder Wohngebäude – jedes Dach verursacht im Laufe seiner Lebensdauer zusätzliche Ausgaben. Dazu zählen nicht nur regelmäßige Reinigung, sondern auch mögliche Ersatzinvestitionen und die spätere Entsorgung. Die sogenannte Total Cost of Ownership (TCO) gibt Aufschluss darüber, wie hoch die Gesamtkosten über einen Zeitraum – hier 20 Jahre – tatsächlich sind.


Welche Faktoren fließen in die Dach-TCO ein?

Die TCO-Berechnung eines Dachs setzt sich aus mehreren Kostenblöcken zusammen:

  1. Anschaffungskosten – Material, Zubehör, Befestigungssysteme und ggf. Montage.
  2. Reinigung & Pflege – abhängig von Material, Dachform und Verschmutzungsgrad.
  3. Ersatz & Reparaturen – Austausch beschädigter Platten, Erneuerung von Dichtungen, Nachziehen von Schrauben.
  4. Entsorgung – Abbau, Transport und umweltgerechte Entsorgung am Lebensende.

Ein Praxisbeispiel:
Ein günstiges Dachmaterial kann in der Anschaffung attraktiv wirken, muss aber womöglich schon nach 10–12 Jahren ersetzt werden. Hochwertigere Materialien wie Trapezblech oder Stegplatten können 20 Jahre und länger halten – was die langfristigen Kosten oft reduziert.


Wie unterscheiden sich die TCO-Werte verschiedener Dachmaterialien?

Die Materialwahl hat den größten Einfluss auf die 20-Jahres-Kosten.

Mann reinigt rotes Trapezblechdach mit Bürste und Sprühflasche, trägt grüne Handschuhe, blauer Himmel im Hintergrund.

Trapezblech: langlebig, witterungsbeständig, geringe Reinigungskosten, Entsorgung relativ unkompliziert (Metallrecycling).

Pfannenblech: ähnlich wie Trapezblech, aber optisch an Dachziegel angelehnt; TCO vergleichbar.

Lichtplatten (z. B. Stegplatten): lichtdurchlässig, UV-beständig; halten bei guter Pflege 15–20 Jahre, Reinigung etwas aufwendiger.

Bitumendachplatten: günstiger in der Anschaffung, aber oft kürzere Lebensdauer (8–12 Jahre) und Entsorgung aufwändiger.

EPDM-Folie: sehr langlebig (bis zu 50 Jahre), nahezu wartungsfrei, hohe Anfangsinvestition, aber geringe jährliche TCO.


Wie wirken sich Reinigung und Pflege auf die Kosten aus? 🧽

Ein Dach, das regelmäßig gereinigt wird, hält länger.

  • Bei Lichtplatten reicht meist eine sanfte Reinigung mit Wasser und weicher Bürste ein- bis zweimal pro Jahr, um Moos und Algen zu verhindern.
  • Metallprofile sind weniger anfällig für Bewuchs, sollten aber auf Laubansammlungen und Roststellen geprüft werden.
  • Bitumendachplatten benötigen in der Regel keine häufige Reinigung, sollten aber regelmäßig auf lose Platten oder Risse kontrolliert werden – besonders nach Stürmen.
  • EPDM-Dachfolie ist nahezu wartungsfrei, sollte aber ein- bis zweimal im Jahr auf mechanische Beschädigungen, stehendes Wasser und Verschmutzungen an Abläufen geprüft werden, um die Lebensdauer zu maximieren.

Reinigungskosten variieren stark: Selbstreinigung spart Geld, kann aber je nach Höhe und Zugang Sicherheitsausrüstung erfordern. Professionelle Dachreinigungen kosten im Schnitt 3–8 € pro Quadratmeter.


Welche Rolle spielt der Ersatz einzelner Bauteile? 🔧

Auch langlebige Dächer benötigen im Laufe von 20 Jahren kleinere Ersatzteile:

  • Verschleißteile wie Schrauben, Dichtungen und Dachrinnenhalter
  • Einzelplatten bei Sturmschäden oder Hagelschlag
  • Abdichtungen bei Folien- oder Stegplatten-Dächern

Wichtig: Ersatzkosten fallen oft unregelmäßig an. In der TCO-Betrachtung sollte man eine jährliche Rücklage kalkulieren, z. B. 1–2 % der Anschaffungskosten.


Was kostet die Entsorgung am Ende der Lebensdauer? ♻️

Die Entsorgung hängt vom Material ab:

Metallprofile: Wertstoff, oft sogar mit Erlös durch Schrottverkauf.

Kunststoffplatten: Recycling möglich, aber häufig kostenpflichtig.

Bitumen: meist kostenintensive Sonderentsorgung.

EPDM-Folie: vergleichsweise einfacher Rückbau, geringer Entsorgungsaufwand.

Das Bild zeigt drei ordentlich gestapelte Dachmaterialien – rotbraunes Trapezblech, transparente Stegplatten und schwarze Bitumenplatten – auf einer Baustelle.

Fazit: Warum eine TCO-Kalkulation Ihre Dachentscheidung verbessert 📊

Wer die Total Cost of Ownership berücksichtigt, trifft fundiertere Entscheidungen. Ein Dach, das auf den ersten Blick teurer wirkt, kann sich über 20 Jahre als günstiger erweisen, wenn es langlebiger ist, weniger Pflege benötigt und am Ende einfach zu entsorgen ist.
Mit unserem Dachplaner im DWZ-Shop lassen sich Materialbedarf und Zubehör exakt kalkulieren – eine solide Basis für die eigene TCO-Rechnung.

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