Wetter & Licht: So wirken UV-Strahlung und Hitze auf Lichtplatten

Klares Polycarbonat-Wellplatten-Dach unter intensiver Sonneneinstrahlung – realistisches Lichtspiel, sichtbare Verschraubungen, UV-Einwirkung deutlich erkennbar durch Glanz und Schatteneffekte.

Lichtplatten kommen dort zum Einsatz, wo Licht und Schutz gleichzeitig gefragt sind – bei Terrassenüberdachungen, Carports, Gewächshäusern oder Lichtfeldern in Dächern. Diese Bauteile sind ständig Sonne, Regen, Wind, Frost und Temperaturschwankungen ausgesetzt.
Zahlreiche Schäden an Lichtplatten entstehen, weil entweder das falsche Material gewählt oder das Klima am Einsatzort unterschätzt wird. Sowohl UV-Strahlung als auch Temperatur wirken sich dabei deutlich auf Funktion und Lebensdauer aus – je nach Kunststoff in unterschiedlichem Maß.


Wie wirkt sich UV-Strahlung auf Lichtplatten aus?

☀️ UV-Strahlen verursachen Alterung, Trübung und Versprödung
Unbehandelte Kunststoffe reagieren empfindlich auf langanhaltende UV-Belastung. Ohne Schutz können sich Platten schnell verfärben, trüben oder spröde werden. Die UV-Beständigkeit hängt dabei stark vom Material ab:

  • Polycarbonat: Schlägefest und hitzestabil – aber nur mit UV-Schutz dauerhaft verwendbar. Hochwertige Varianten besitzen eine beidseitige, integrierte Schutzschicht, die das Eindringen schädlicher Strahlung verhindert. Andernfalls drohen Spannungsrisse und Verglasung.
  • PVC (Hart-PVC): Preisgünstig, aber vergleichsweise UV-empfindlich. Ohne Schutzbeschichtung vergilbt das Material schnell und wird brüchig. Für dauerhafte Anwendungen nur mit zusätzlichem UV-Schutz empfehlenswert.
  • Acryl (PMMA): Von Natur aus UV-stabil. Auch bei langjähriger Sonneneinstrahlung bleiben Farbe und Lichtdurchlässigkeit nahezu erhalten. Acryl ist daher ideal für Anwendungen mit hoher optischer Anforderung – allerdings weniger schlagzäh als Polycarbonat.
  • PET (Polyethylenterephthalat): Gute UV-Beständigkeit bei gleichzeitig hoher Klarheit. PET-Platten eignen sich für transparente Anwendungen mit moderater Belastung. Sie vergilben deutlich langsamer als PVC und sind schwer entflammbar – ideal für lichtdurchlässige Dachflächen in Nebengebäuden oder Gewächshäusern.

💡 Tipp: Achten Sie beim Kauf auf Begriffe wie „UV-geschützt“, „beidseitiger UV-Schutz“ oder Langzeitgarantien (z. B. 10 Jahre). Diese Angaben sind ein Hinweis auf die Witterungsresistenz des Produkts.


Welche Auswirkungen hat Temperatur auf Lichtplatten?

🌡️ Temperaturwechsel führen zu Ausdehnung – das muss bei der Montage berücksichtigt werden
Lichtplatten aus Kunststoff dehnen sich bei Hitze aus und ziehen sich bei Kälte zusammen. Diese sogenannten Längenausdehnungen wirken sich je nach Material unterschiedlich stark aus und müssen bei der Befestigung eingeplant werden:

  • Polycarbonat: Temperaturbeständig von ca. -40 °C bis +115 °C. Dehnt sich bei Wärme deutlich aus – besonders bei großen Längen. Daher ist die schwimmende Verlegung mit Langlöchern und Abstandhaltern zwingend erforderlich.
  • PVC: Temperaturbereich etwa -10 °C bis +60 °C. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann sich das Material deutlich verformen. Nicht ideal für dauerhaft beschienene Dachflächen oder geschlossene Überdachungen.
  • Acryl: Temperaturbeständig bis ca. +70 °C. Acryl bleibt bei Hitze formstabil, ist aber spröder und darf nicht unter Spannung montiert werden. Der Montageabstand muss exakt eingehalten werden.
  • PET: Temperaturbereich ca. -20 °C bis +100 °C. Das Ausdehnungsverhalten liegt zwischen Polycarbonat und PVC. PET ist dimensionsstabil, schwer entflammbar und daher für viele Anwendungen mit moderatem Temperaturwechsel gut geeignet – etwa in offenen Überdachungen oder Wintergärten.

📐 Wichtig für alle Kunststoffplatten: Die Befestigung muss das Ausdehnungsverhalten des Materials berücksichtigen. Verwenden Sie stets Kalotten, Abstandhalter und geeignete Schrauben mit Dichtung. Bohren Sie mit Spiel (mind. 3 mm größer als Schraubendurchmesser) und vermeiden Sie zu festes Anziehen.


Wie wählen Sie das richtige Material für Ihre Anwendung?

✅ Je nach Einsatzbereich bieten die verschiedenen Materialien unterschiedliche Vorteile:

  • Für stark beanspruchte Terrassendächer mit hoher UV- und Hitzebelastung sind Polycarbonatplatten mit beidseitigem UV-Schutz besonders geeignet.
  • Für Gewächshäuser oder Nebendächer, bei denen Lichtdurchlässigkeit, Brandschutz und Preis eine Rolle spielen, bietet PET eine gute Kombination aus Funktion und Kosten.
  • Für optisch anspruchsvolle Überdachungen mit hoher Transparenz über viele Jahre sind Acrylplatten die richtige Wahl – besonders in milderen Klimazonen.
  • Für einfache, temporäre Lösungen kann auch PVC mit UV-Schutz genügen – allerdings mit kürzerer Lebensdauer und begrenzter Formstabilität.
Eine Terrassenüberdachung aus Acrylplatten.

🔧 Unser Tipp: Planen Sie bei jedem Dach mit Lichtplatten nicht nur die Optik, sondern auch Temperaturbelastung, Sonnenstand und mögliche Schneelast mit ein. Die Montage muss immer materialspezifisch erfolgen – mit genügend Spielraum für Bewegung und Temperaturschwankungen.


Fazit: UV- und Temperaturbeständigkeit sind entscheidend für Lichtplatten

Lichtplatten sind langlebige, funktionale Lösungen – wenn sie zur Belastungssituation passen. Polycarbonat, Acryl, PVC und PET haben jeweils eigene Stärken. Wer die Unterschiede kennt und fachgerecht montiert, profitiert viele Jahre von einer stabilen, lichtdurchlässigen Dachlösung.
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